Der Mehrfachagent steht ebenso wie der Einfirmenvertreter rechtlich gesehen auf der Seite der Versicherungen und vermittelt Finanzprodukte - vorrangig Versicherungen - an Privat- und Firmenkunden. Wir zeigen Dir die Unterschiede zu anderen Berufsgruppen in der Finanzbranche und auch die Vor- und Nachteile.
Der Mehrfachagent zählt rechtlich zu den Versicherungsvermittlern. Anders als der Ausschließlichkeitsvermittler ist er zwar auch auf Seite der Versicherung, jedoch nicht an eine einzige Versicherung gebunden.
Als Vertreter mehrerer Versicherungsunternehmen ist der Mehrfachagent damit beauftragt, Finanzdienstleistungen an Privat- und Firmenkunden zu vermitteln. Er vertritt die wirtschaftlichen Interessen der Versicherungsunternehmen und steht im Rahmen eines Handelsvertretervertrags in Zusammenarbeit mit vielen Versicherungsunternehmen.
Die Zahl der Mehrfachagenten sinkt jährlich
Auch die Anzahl der Mehrfachagenten nimmt in Deutschland jährlich ab. Ähnlich wie bei Ausschließlichkeitsvermittlern. Der Grund hierfür ist der anhaltende demografische Wandel und die berufliche Umorientierung vieler Finanzberatung hin zum Makler-Status.
Im Gegensatz zum Einfirmenvertreter ist der Mehrfachagent in der Lage, Produktvergleiche mehrerer Finanzunternehmen durchzuführen. Er kann seinen Kunden also durchaus Produkte auf Basis von Preis-Leistungs-Kriterien analysieren.
Zusätzlich kennt der Mehrfachagent das Produktspektrum der angebotenen Versicherungsunternehmen in der Regel sehr gut, da er sich auf gewisse Gesellschaften fokussiert. Ein Beispiel für einen Mehrfachagenten ist zum Beispiel der Finanzdienstleister tecis.
Der Nachteil des Mehrfachagenten liegt in der Tatsache, dass er zwar Produktvergleiche anbieten kann, nichtsdestotrotz nur ein eingeschränktes Produktportfolio anbietet. Er nimmt bewusst nicht jedes Versicherungsunternehmen auf und hat daher keine vollumfängliche Marktsicht.
Des Weiteren sind Mehrfachagenten wirtschaftlich von Versicherern abhängig und vertreten die Interessen dieser Unternehmen. Sie sind also nicht auf Kundenseite angesiedelt. Das kann bei provisionsbasierten Finanzberatungen problematisch sein, muss es aber nicht.
Auf Grund der dargestellten Nachteile, die der Beruf des Mehrfachagenten mit sich bringt, sinkt die Zahl der aktiven Vermittler seit Jahren kontinuierlich. Der anhaltende demografische Wandel verstärkt diesen Trend.
Betrachten wir die Kundensicht wird deutlich, dass Mehrfachagenten zwar in der Lage sind Produktvergleiche verschiedener Versicherungen durchzuführen, jedoch stehen sie nichtsdestotrotz auf der Seite der Versicherung. So wie es beim Ausschließlichkeitsvermittler der Fall ist. Lediglich der Makler sticht hierbei heraus und steht auf Kundenseite.
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