Der Versicherungsmakler ist nicht weisungsgebunden von Versicherungen. Er agiert also versicherungsunabhängig. Er vertritt die Interessen seiner Kunden und entscheidet auf Basis von Kundenproblemen, welche individuellen Versicherungslösungen er für seine Kunden erbringen kann. Dabei ist es Voraussetzung, dass er alle relevanten Versicherer am Markt bei seiner Lösungsauswahl heranzieht. Er darf also nicht nur einige Versicherungen vergleichen, sondern muss auf eine große Produktauswahl zurückgreifen können. Versicherungsmakler sind beispielsweise der Finanzdienstleister MLP oder das Start-Up Clark.
Versicherungsmakler stehen auf Kundenseite und sind nicht von einer Versicherung abhängig, was den größten Vorteil darstellt. Das heißt, ihre Finanzberatung erfolgt produktunabhängig und individuell.
Darüber hinaus werden Versicherungsmakler, ebenso wie Einfirmenvertreter und Mehrfachagenten, ausschließlich im Abschlussfall vergütet. Das bedeutet, es fließt nur dann eine Provision, wenn auch tatsächlich ein Produkt abgeschlossen wird. Für die Beratung selbst erhält er also keine Provision.
Nachteile als Versicherungsmakler
Aus Sicht von Versicherungsmaklern sind strenge Auflagen zu erfüllen um zu dokumentieren, dass stets produkt- und versicherungsunabhängig beraten worden ist. Hierzu sind viele schriftliche Dokumentationen festzuhalten.
Darüber hinaus erfordert der Vergleich aller relevanten Versicherungsprodukte am Markt umfangreiche technische Anbindungen. Diese Anbindungen können einzelne Makler nur noch schwer erfüllen, weshalb sich diese häufig an sogenannte Maklerpools anschließen oder Finanzberater bei einer großen Finanzberatungsgesellschaft werden.
Was bezahlt man für einen Versicherungsmakler?
Auch beim Versicherungsmakler erfolgt die Vergütung auf Basis von Provisionen. Die Provision erhält er von einer Versicherungsgesellschaft nach Abschluss eines Produkts. Er erhält also eine erfolgsabhängige Vergütung. Schließt ein Kunde kein Produkt ab, wird der Versicherungsmakler auch nicht bezahlt. Bei erhaltenen Provisionen ist zusätzlich zu beachten, dass es eine sogenannte Stornohaftung gibt. Das bedeutet, dass der Versicherungsmakler bei Produktabschluss die gesamte Provision erhält, jedoch muss er einen Teil zurückzahlen, wenn Du das Produkt vorzeitig kündigst. So soll eine Falschberatung verhindert werden.
Wer bezahlt den Versicherungsmakler?
Wer den Versicherungsmakler beauftragt, muss ihn im Erfolgsfall auch bezahlen. Da er auf Provisionsbasis arbeitet und nur im Leistungsfall vergütet wird, bezahlt der Kunde den Versicherungsmakler. Er erhält keine Bezahlung von einer Versicherungsgesellschaft losgelöst von der Provision.
Wie viel Provision bekommt der Versicherungsmakler?
Die Höhe der Provision des Versicherungsmaklers ist stark produktabhängig. So erhält er für vermittelte Lebens- und Rentenversicherungen zum Beispiel deutlich mehr Provision als für Sachversicherungen (wie zum Beispiel eine Haftpflichtversicherung). Insbesondere bei Versicherungen, die Dich ein Leben lang begleiten, fließen schnell Provisionen in mittlerer vierstelliger Höhe. Das ist jedoch immer von der individuellen Situation abhängig.
Wie man Versicherungsmakler werden kann
Wie wird man Versicherungsmakler? Diese Frage stellen sich jährlich tausende Berufseinsteiger aber auch Wechselwillige aus der Tätigkeit des Vertreters. Zunächst ist wichtig zu wissen, dass die Anforderungen je nach Art der Tätigkeit variieren. So gibt es zum Beispiel Spezialfälle wie folgende:
- Versicherungsmakler werden ohne Ausbildung
- Versicherungsmakler als Quereinsteiger werden
- Nebenberuflich Versicherungsmakler werden
Kurz und knapp lässt sich sagen, dass jeder Spezialfall auch die Möglichkeit hat, als Versicherungsmakler tätig zu werden. Doch erst einmal zu den Voraussetzungen um Versicherungsmakler werden zu können:
Voraussetzungen
Versicherungsmakler müssen verschiedene fachliche und persönliche Voraussetzungen erfüllen, um eine Erlaubnis zur Tätigkeit zu erhalten. Diese Erlaubnis ist nach §34d der Gewerbeordnung erforderlich. Diese sehen wie folgt aus:
Fachliche Voraussetzungen
Die fachlichen Voraussetzungen als Versicherungsmakler variieren je nachdem, ob Du haupt- oder nebenberuflich Versicherungsmakler werden willst oder ob Du als Quereinsteiger beginnst bzw. bereits Berufserfahrung mitbringst. Grundsätzlich lässt sich folgendes festhalten:
- Wer als Quereinsteiger Versicherungsmakler werden will, muss den sogenannten Sachkundenachweis der IHK mitbringen. Hierbei handelt es sich um eine umfangreiche Fachprüfung, die Deine Kenntnisse abfragt. Erlangst Du diesen Sachkundenachweis, kannst Du auch ohne fachgebundene Ausbildung Versicherungsmakler werden.
- Nach abgeschlossener Berufsausbildung oder einem abgeschlossenen Studium Versicherungsmakler werden: wer ein fachbezogenes Studium oder eine fachbezogene Ausbildung mitbringt, kann auch direkt in den Beruf des Versicherungsmaklers starten. Insbesondere zählt die Ausbildung des Versicherungskaufmanns (-frau) bzw. des Kaufmanns für Versicherungen und Finanzen (-Kauffrau) zu den passenden Ausbildungsberufen. Weiterhin berechtigt Dich auch ein Studium im Bereich BWL - Versicherungen, BWL - Finanzdienstleistungen oder der Finanzfachwirt zur Tätigkeitsaufnahme zum Versicherungsmakler.
Persönliche Voraussetzungen
- Du berätst Kunden zu komplexen Finanzfragen und solltest daher selbst geordnete Vermögensverhältnisse mitbringen.
- Weiterhin ist die Arbeit mit Menschen Hauptaufgabe von Versicherungsmaklern. Also solltest Du grundsätzlich Empathie und Menschenkenntnis mitbringen, um eine bestmögliche Beratung zu ermöglichen.
- Natürlich ist es auch wichtig, dass Du ein Zahlenverständnis und analytisches Vorgehen in die Beratung mit einbringst, um die Finanzsituation von Kunden zu strukturieren.
Fazit: der unabhängige Versicherungsmakler als individueller Finanzberater
Da der Versicherungsmakler auf Kundenseite agiert und von Versicherungen unabhängig ist, überwiegen die Vorteile für den Kunden. Er wird nur im Erfolgsfall vergütet und haftet für etwaige Falschberatungen.
Zusätzlich ist er dem Kunden "Best Advice" schuldig. Muss also alle relevanten Angebote für Dich vergleichen, um das bestmögliche Angebot zu finden.
Auf Grund der strikter werdenden Anforderungen und die technischen Herausforderungen der Produktanbindung entscheiden sich immer mehr freie Versicherungsmakler dazu, zu großen Maklerpools zu wechseln. Nichtsdestotrotz gewinnt der Maklerstatus an Bedeutung durch Zuwächse aus anderen Berufszweigen im Finanzdienstleistungsbereich.